Parfüms aus künstlichem Walerbrochenem

blog_bild_beitrag29.5.13

Vielleicht war Ihnen nicht bewusst, dass Sie, wenn Sie besser riechen wollen, Wahlerbrochenes auf die Arme sprühen..

 

Und damit unwissentlich die Jagd auf eine aussterbende Spezies fördern, da der wertvolle Stoff sich in besonders grossen Mengen- bis zu 400-kg-Klumpen- in den Mägen der Tiere befindet. Denn wenn Pottwale Unverdauliches wie Schnäbel, spitzige Muschelschalen oder Krabbenscheren schlucken, bildet ihr Körper Amber- eine klebrige Masse, die diese umschliesst, um die Organe zu schützen. Die wächserne Substanz wird dann entweder im Magen eingelagert, ausgeschieden oder erbrochen- und der anfängliche Fäkalgeruch entwickelt sich nach und nach zu einer süsslich- erdigen Duftnote mit aphrodisierendem Einschlag. Diese wird rund um die Welt als Basisnote von Parfüms eingesetzt und Amber zum Teil so teuere wie Gold gehandelt.

Das Problem ist aber nicht nur, dass Pottwale vom Aussterben bedroht sind, sondern dass die Bildung von Amber womöglich auch die Folge einer Stoffwechselerkrankung ist: Nur einer von 100 Pottwalen produziert die Substanz. Kein Wunder also, dass ihr Duft seit Längerem auch künstlich hergestellt wird. Die Gewinnung einer Essenz der Balsamtanne, die dem Geruch sehr nahe kommt, ist allerdings höchst ineffizient, da nur gerade 30 Prozent des Materials anschliessend brauchbar sind. Nun haben Forscher der University of British Columbia eine nachhaltige Alternative gefunden: Sie haben den genetischen Code der duftenden Tannensubstanz geknackt, extrahiert, in Hefezellen verpflanzt und dort wachsen lassen. Auch für Nachtschwärmer gut zu wissen: der betörende Duft des Gegenübers ist in Zukunft vermutlich ein nachhaltig produziertes Bioprodukt, nicht mehr das Erbrochene eines kranken Wals.

http://www.ecomagination.com/the-sweet-smell-of-synthetic-whale-ambergris

Quelle:

Abstarkt Ausgabe Nr.10 von W.I.R.E

 

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